Den Angreifern steht der volle Zugriff auf das Mobiltelefon zur Verfügung. High-End-Qualitäten wie Quadcore-Prozessor und 8-Megapixel-Kamera für rund 160 EUR werden vom chinesischen Symbian Android-Mobiltelefon Star 9500 angeboten - aber der angeblich niedrige Kaufpreis ist für den Verbraucher anscheinend teuer: Laut dem Sicherheitsexperten G Data ist das Telefon als erstes Gerät ab Lager mit einem Spionage-Programm ausgestattet.
Der Schädling hieß Ussupay. "Angriffe haben vollen Zugriff auf das Handy", sagt Firmensprecher Christian Lueg. Inwiefern Malware auf das Mobiltelefon gelangt, ist nicht klar - ein Repräsentant des Chinesen Stars aus Schenzhen hat aufgelegt, als ihn das "Wall Street Journal" am Donnerstag eintraf. Die Kontaktaufnahme von G Data war bisher ebenfalls nicht erfolgreich - laut Firmensprecher Thorsten Urbanski hat Stern nicht einmal eine Adresse in das Manual eingetragen.
Möglicherweise hat Star selbst die Malware bewusst deponiert - oder sie wurde durch Fehler in der Qualitätskontrolle der Mitarbeiter ohne Wissen der Unternehmensleitung in den Produktionsablauf infiltriert. Als preisgünstiges Handy ist das Gerät - eine Optik des Bestsellers Samsung Galaxy S4 mit nur sehr kleinen Schwankungen - vor allem in Deutschland populär.
Die Kritiken waren bis zur Entdeckung des Trojaners meist gut - allein im Amazon Store in Deutschland sind es 173. Bei der nun gefundenen Malware können die bisher nicht bekannten Täter alles tun, da jede Malware auch auf das Endgerät heruntergeladen werden kann, sagt G-Data-Sprecher Urbanski. "Möglicherweise hat der eine oder andere mittelständische Betrieb die Geräte aus Gründen der Kosteneffizienz im Betrieb eingesetzt", sagt Urbanski mit dem Ziel einer möglichen Ausbeutung der Malware für Spionagezwecke.
G Data fand heraus, dass die auf dem Endgerät eingesetzte Malware auch für die Übermittlung von persönlichen Daten wie z. B. Geräte-Nummer und -ID des Benutzers verwendet wird. Laut G Data kann die Malware von normalen Anwendern ohne Anti-Virus-Scanner nicht gefunden werden. Es wird empfohlen, das Android-Smartphone mit einem Viren-Scanner zu prüfen und den Händler zu kontaktieren, um es auszutauschen.
Der Schädling wird in der so genannten Firmwaresoftware eingebaut - und kann daher nicht wie eine normale Anwendung ganz normal wiederhergestellt werden. Das Programm erregte Aufmerksamkeit, weil der G Data Virusscanner bei mehreren Google Play Store Anwendern für Aufsehen sorgte. "Weil wir die Detektion eines Firmware-Moduls nicht sinnvoll erläutern konnten, haben wir das Instrument geordert und näher unter die Lupe genommen.
"Wenn Angebote im Netz zu gut sind, um richtig zu sein, sollten Einkäufer in der Regel genau hinschauen", sagt G Data.