Angestellte bezeichnen Kaspersky als einen visionären, brillanten Programmgestalter, einen Buddy-Boss, grob und ein wenig verrückt. Eine deutsche Mitarbeiterin, die mit ihm auf dem Wiesn war, sagt: "Er kann Programm machen. Dr. Anton Schingarew, Kasperskys Moskauer Arzthelfer, sagt: "Eugene's BÃ??rotÃ?r ist immer offen. Niemand würde wissen, dass er der Boss von 3.000 Menschen ist."
Gelegentlich reist Kaspersky mit seinem Helfer zwischen zwei Verabredungen in die Gebirge. Drei Tage später hat der Helfer seine Kräfte verloren.
Nach Putin-Berater Herman Klimenko, der US-Softwarehersteller Microsoft könnte aus Russland verboten werden. Damit könnte auf ein Flugverbot des russische Virusscanners Kaspersky in den US-Behörden reagiert werden. Im Jahr 2017 hatte das US-Sicherheitsministerium die Abschaltung von Kaspersky-Lab-Produkten in staatlichen Einrichtungen veranlasst. Rußland hat ausgezeichnete eigene Programmgestalter und darf sich nicht für seine IT-Industrie in Gebieten wie der künstlichen Intelligenz schämen, sagte Klimenko.
Staatliche Institutionen in Russland sind bereits jetzt berechtigt, nur noch in Ausnahmefällen fremde Softwareprodukte zu erstehen.
Die chinesischen E-Commerce-Giganten Alibaba Group, die russischen Internet-Gruppen Mail.Ru Group und RDIF wollen ein Joint Venture in Russland einrichten.
Der FBI verwarnt vor dem Produkt des Virenschutzherstellers Kaspersky Labs. Vorgeblich könnte Russland Kaspersky dazu bringen, eine Spionagesoftware zu errichten. Kazpersky wies die Vorwürfe zurück. Eugen Kaspersky versteht sich als Opferin von Konspirationstheorien. Mehr als 400 Mio. Anwender und 270.000 Unternehmenskunden vertrauen auf Kaspersky-Software, um ihre Computer und Netze vor Malware zu sichern.
Seine Firma hat ihren Sitz in Russland. Die Kremls könnten Kaspersky unter Einfluss bringen, so ein Verdächtiger. Dies ist eine verschwörerische Theorie, antwortete Kaspersky in einer Frage- und Antwortveranstaltung auf der Reddit-Plattform. Das FBI teilte auch die skeptische Haltung gegenüber Kaspersky-Produkten. Forscher betrachten die Anti-Virus-Herstellersoftware als Gefahr für die Staatssicherheit, wie das Spezialportal Centerscoop vor kurzem mitteilte.
In mehreren Informationsveranstaltungen haben die US-Behörden Unternehmen vor Kaspersky warnt. Seit bekannt wurde, dass angebliche schwarze Schergen den US-Wahlkampf beeinflußt haben, ist der Streit zwischen Kaspersky und den USA schwelend. Der Vorwurf könnte Kasperskys Ansehen schädigen, obwohl das FBI noch keine Beweise für die Vorwürfe vorgelegt hat. Das FBI und andere Nachrichtendienste hatten im vergangenen Monat zum ersten Mal vor Kaspersky warnt.
Zu dieser Zeit ging es noch um den Gebrauch von Kaspersky-Produkten in Regierungsnetzwerken. Die Kaspersky-Mitarbeiter in den USA wurden im Juli von Mitarbeitern des FBI aufgesucht und interviewt. Unterdessen hat der US-Senatsverteidigungsausschuss ein Gesetz eingebracht, das die Verwendung von Kaspersky-Produkten im Department of Defense verbietet. Der GSA hat Kaspersky aus zwei Verzeichnissen von Anbietern entfernt, deren Erzeugnisse von Regierungsbehörden verwendet werden dürfen.
Nicholas Weaver kann im Unterschied zu Lee das Mißtrauen gegenüber Kaspersky verstehen. Schliesslich könnte die russische Staatskanzlei Kaspersky dazu bringen, Aktualisierungen auf Computern aus der Distanz zu installieren und so Malware zu verbreiten. Dies betrifft sowohl Kaspersky-Software als auch Software von Symantec (USA), G-Data (Deutschland) oder Trendmicro (Japan). Die NSA und GCHQ sollen sich über Hacker in Kaspersky-Programme eingehackt haben, um Daten zu erhalten und andere unbemerkt in andere Bereiche zu infiltrieren.
Bei Kaspersky-Produkten fürchtet die US-amerikanische Regierungsbehörde, dass die russische Regierungspartei einen vergleichbaren Weg einschlagen könnte. Das BSI lobte auf Wunsch die "langjährigen intensiven Beziehungen" zu Antivirenherstellern im Allgemeinen und zu Kaspersky im Besonderen: "Was Kaspersky anbelangt, so schätzt das BSI die Kooperation von Kaspersky und die qualitativ hochstehenden Analyse.
Der BSI erinnert auch daran, dass Kaspersky "als erster eine Anzahl bedeutender russischer Kampagnen zur Cyberspionage publiziert und ausführlich dargestellt hat". Eugen Kaspersky beschwerte sich Ende Juli im Unternehmensblog über "alle Vorwürfe, unbegründete Vermutungen und andere imaginäre Dinge", mit denen er aufgrund der weltpolitischen Situation seit mehreren Jahren konfrontiert war.
Kaspersky wurde vorgeworfen, mit der sowjetischen Staatsmacht verbunden zu sein, nur weil das russische Untenehmen aus Russland kam. Kaspersky hat als Privatunternehmen keine Beziehungen zu einer Behörde und wird dies auch in absehbarer Zeit nicht tun. Wenn das FBI in mehreren Besprechungen vor Kaspersky warnen würde, wäre das "extrem enttäuschend". In einem Interview mit der SZ anfangs Feber hat Kaspersky vor einer Kältezeit zwischen Häckern warnt.
Die angespannten Beziehungen zwischen Russland und den USA könnten den Informationsaustausch zwischen IT-Experten aus beiden Ländern erschweren und damit Cyberkriminelle in den Hintergrund drängen.