Daher sollte die entdeckte Schadsoftware mit allen Bestandteilen beseitigt, weitere Änderungen zurückgenommen und alle auch harmlosen Dateiabfälle beseitigt werden. Die beste Leistung wurde nicht erzielt, aber die eine oder andere Software oder einige der Werkzeuge waren sehr zeitnah. Mit 72 von 76 vollständig instandgesetzten und gesäuberten Anlagen kommen die beiden besten Sicherheitspakete von der Firma Witdefender und der Firma Kassel.
Die Werkzeuge hinterließen in nur 4 Einzelfällen unschädliche Dateiüberreste. Auch folgende Hersteller von Sicherheitssuiten punkten sehr gut und übersehen selbst unschädliche Dateiüberreste: G Data, Awast, SiMantec und Avira (Reihenfolge nach Ergebnissen). Es wurden zwischen 68 und 61 vollständig reparierte Windows-Systeme gefunden. In 3 FÃ?llen hat die getestete Reihe von Malware-Bytes die Aktiv-Malware-Komponente nicht aus dem Computer entfernt.
Geleitet werden die Spezialwerkzeuge von den freien Helferinnen von Caspersky und Bindefender. Dabei hat das Caspersky Removal Tool dreimal harmlose Dateiüberreste übersehen, die Pinnwand 5 mal die bitdämpfende Rescue Disk. Auch die Spezialwerkzeuge Heise Disinfect und das G Data BootMedium machen die Täter in allen 38 Testläufen unbedenklich. Nur in 2 oder 4 FÃ?llen haben sie jedoch alle harmlosen Datei-Reste aus dem Rechner entfernt.
Microsoft Windows Verteidiger Office und Microsoft Windows Rescue Disk haben alle Malware erkannt, aber in 2 bzw. 3 FÃ?llen haben sie die aktive Komponente der Malware nicht entfernt. Auch der Microsoft Safety Scanner hatte nur bei einer Malware das selbe Problemfeld, konnte aber in 2 Testläufen die beiden Täter überhaupt nicht erkennen.
Bisher gab es nach einem Ungezieferbefall nur einen Tipp: das Gerät auf Vordermann bringen und wieder einbauen. Wenn dies der Grund dafür ist, dass eine Gruppe zum Zeitpunkt des Anschlags die Schadsoftware nicht kenn. Dann hilft eine gute Gruppe danach. Ausgenommen sind jedoch Schadprogramme aus dem Bereiche Reansomware oder Cryptolocker, da die Datenverschlüsselung unmittelbar nach dem Angriff beginnt.
In den 9 getesteten Garnituren werden sowohl Kitdefender- als auch Kaspersky-Produkte als beste Notfall-Partner empfohlen. Nur in 8 bis 15 Faellen haben sie harmlose Aktenrueckstaende hinterlassen: G Data, Awast, Avira, Sergeant und Avira. Sie können die Software auch kostenfrei verwenden. Mit Malwarebytes, Microsoft und Myigma funktionieren die Programme nicht zuverlässig genug.
Am besten funktioniert hier Kasperskys Entfernungsprogramm, direkt vor der Rettungsdiskette von Bitdefender. Doch auch im Notfall sind die Mitarbeiter von Heise und G Data zuverlässig, auch wenn sie die Beseitigung von Datamüll kaum bewältigen können. Dagegen sind die beiden Microsoft-Tools und die Rettungsdiskette der Firma Awast nicht die beste Lösung.
Jeder einzelne Testfall erfordert, dass ein virenfreies Windowssystem mit Schadprogrammen infiziert und von der Schutzsoftware entdeckt, bereinigt und aufbereitet wird. Die Testgruppe gleicht das wiederhergestellte Gerät auf Bit-Ebene mit einem Windows-Referenzsystem ab. Zum einen wird eine Sicherheitslösung auf einem bereits infizierten Rechner eingesetzt, wie es im Ernstfall oft der Fall ist.
Anschließend wird die Schadsoftware in das Netzwerk eingespielt und gestartet. Dies bedeutet, dass die Sicherheitssoftware zum Zeitpunkt des Angriffs die Schadsoftware noch nicht kenn.