Das ist die Grundlage von Warentest: Stiftung Warentest: Virenschutzprogramme im Pseudotest
Auch in der neuen Nummer des populären und angesehenen Verbrauchermagazins "test" werden 18 Virenschutzlösungen auf den Prüfstand gestellt. In vielen Häusern Deutschlands sind die Kassette mit den Broschüren der Stiftung Warentest im Wohnraum neben der Schrift und dem "Großen Brockhaus" prominent platziert. Die darin publizierten Untersuchungen haben die gleiche Vertrauenswürdigkeit wie die Eigentümer: Sie betrachten sie als Leuchtturm der ehrlichen, unbeeinflussten Verbraucherbildung in einer zunehmend korrupten Literatur.
Das jüngste Beispiel: der heute erschienene Test von 18 Antivirenprogrammen. Nach dem Produkttest konnte keines der Sicherheits-Pakete alle Schaderreger aufspüren. Bei den beiden besten Programmen waren es 96% und bei den schlechtesten nur 36%. Bislang wäre das in Ordnung gewesen - wenn der Test gut gelaufen wäre. Laut Berichten eines italienischen Testlabors, nicht der Warentest selber, hatten die Testpersonen 1.800 Malware-Programme auf ihren Endgeräten verborgen.
Die Gesamtwertung umfasste 40 % des Virenschutzes, 10 % der Firewall-Leistung, 30 % der Bedienung und 20 % der Computerauslastung. Zum Beispiel, warum so wenig Schadsoftware zum Testen eingesetzt wurde, warum ein virtuelles Betriebssystem eingesetzt wurde oder warum während des Tests auf die Internetverbindung eines Computers weitestgehend verzichtet wurde.
Gut 75 % der bösartigen Codes, die auf der ganzen Welt im Einsatz sind, greifen inzwischen jedoch weniger als 50 Benutzer an. Als problematisch empfindet McAfee Europe auch die niedrige Anzahl der getesteten Programme: "Wir entdecken jeden Tag wenigstens 4. 000 neue Malware-Samples. In weiteren Untersuchungen wurden bei allen Herstellern 98% Nachweisraten ermittelt.
Berücksichtigt man wie auch bei der Stiftung Warentest nur 4 Prozentpunkte der neuen, jeden Tag anfallenden Schadsoftware, ist eine wirklich gültige Angabe allein aus statistischen Gesichtspunkten nicht möglich. "Raimund Genes, CTO bei Trend Micro, meint ähnlich: "Sein Betrieb findet jeden Tag rund 70.000 neue Malware-Programme (der Gegensatz zu McAfee wird auch durch verschiedene Zählmethoden der jeweiligen Anbieter erklärt) und generiert rund 60.000 Unterzeichnungen.
Gene und Dirro sind sich einig, dass es nicht eindeutig ist, ob alle als " Schadsoftware " genannten Anwendungen diese Bestimmung überhaupt einhalten, ob sie überhaupt funktionieren und warum nur ihr Kopierprozess während des Tests geprüft wurde, nicht was passiert, wenn sie durchgeführt werden. Dies ist sowohl für Gene und Dirro als auch für Symantec-Experte Stefan Wesche einleuchtend.
Seines Erachtens ist das Prüfen von Virenschutzlösungen ohne Web-Anbindung heute weder aktuell noch praktisch: "Eigentlich wurde der Test so wie im letzten Jahrzehnt ausgeführt. "Raimund Genes, Vice President von Trend Micro, stimmt mit dieser Vorwurf zu. "Seiner Meinung nach haben die traditionellen Provider - diejenigen, die "nicht in die modernen Verfahren der Malware-Erkennung investierten - im Test besonders gut abgeschnitten. 19.
"McAfee-Experte Dirro stimmt zu: "So wie sie es vor zehn Jahren testeten. "Auch in allen anderen Untersuchungen waren die Differenzen zwischen den beiden Scan-Varianten weitaus geringer als bei Foundation Warmentest. Gene, Dirro und Weßche sind sich einig, daß der Gesamtwert des Testes extrem niedrig ist.
Praktischer und sinnvoller sind ihrer Meinung nach sowohl die regulären Prüfungen von AD-Test in Magdeburg als auch AD Comparatives in Innsbruck. "Man kann mit ihnen zusammenleben, auch wenn man es schlecht macht, weil man versteht, warum das so ist", sagt Genes. Als verlässliche Bezugsquelle nannte Dirro auch die von der nordamerikanischen NSS-Gruppe durchgeführten Messungen.
Möglicherweise sollte die Stiftung Warmentest dem Beispiel der meisten PC-Magazine und -Portale nachempfunden werden. Ohne den gleichzeitigen Zugriff auf dieselben Webseiten mit mehreren Computern, ohne die immer komplexeren Versuchungen von Internetkriminellen aus Benutzersicht zu betrachten, ohne bösartigen Code wirklich ausführen zu müssen und ohne zu erkennen, welche dieser Lösungen den Prozess fristgerecht beendet und welche ihn nicht bemerken, sind solche Prüfungen heute von geringer Bedeutung.
Aktualisierung 30. bis 18. März: Die Stiftung warnt vor den Attacken der Produzenten. Die scheinbar berechtigte kritische Einschätzung des Testberichts erklärt sich daher in einem Prüfbericht zum Teil aus der Differenz zwischen Verbraucherberichten in der Fachzeitschrift "test" und den Expertenerwartungen an den Detaillierungsgrad.