Cloud Anti-Virus Programme sind eine Lösung, die den Virenschutz auf einen Cloud-basierten Rechner verlagert. Dadurch wird vermieden, dass der Rechner des Anwenders von der gesamten Anti-Virus-Suite betroffen ist. Die Cloud Computing-Lösung hingegen stellt nur ein kleines Client-Programm auf einem Schreibtisch bereit, das sich wiederum mit dem Webservice des Sicherheitsproviders verbindet.
Hier werden die Virenscandaten ausgewertet und Hinweise für entsprechende Korrekturmaßnahmen an den Rechner des Anwenders zurückgesandt. Das Marktwachstum bei Cloud-Anti-Viren-Lösungen ist durch den Einsatz erfahrener Firmen und neuer Start-ups, die für einen besseren Virenschutz auf Distributed-Computing-Technologie setzen wollen, stark gestiegen. Weil die Cloud-Technologie zur Bearbeitung und Auswertung der gescannten Dateien verwendet wird, muss der Rechner eines Anwenders lediglich regelmässig sein Filesystem durchsuchen und die Resultate einlesen.
Das spart einen erheblichen Teil der für den Systemschutz benötigten Rechnerleistung. Zusätzlich können Echtzeitdaten an den Desktop-Client gesendet werden und es können sowohl die lokalen Blacklisten (bösartige Daten und Websites) als auch die Whitelists (erlaubte Daten und Websites) auf den neuesten Stand gebracht werden, anstatt darauf zu warten, dass der Anwender ein automatisches wöchentliches oder monatliches Upgrade vornimmt.
Der Cloud Antivirus ist oft billiger als eine komplette Software. Die Cloud-basierten Anti-Virus-Angebote enthalten alle gängigen Anti-Virus-Funktionen wie Virenprüfung, Scan-Planung, Berichterstellung und Dateientfernung. Einer der Nachteile dieser Antivirenlösung ist die Abhängigkeit von der Verbindung - wenn der Webservice fehlschlägt, sind die Endrechner eigentlich ungeschützt, da der örtliche Klient nur das ganze Netzwerk durchsuchen kann, aber die Resultate nicht auswertet.
Provider müssen bestimmen, welche Konfigurationen auf der Black- und Whitelistliste ausreichend Bedeutung haben, um in den jeweiligen Clients enthalten zu sein, ohne sie zu laden, und welche auf dem Cloud-Server bleiben können. Schliesslich besteht die Sorge, dass die Nutzerdaten auf die Cloud-Server aufgeladen werden.