Spyware

Spionageprogramme: Wissen ist Macht – auch für Kriminelle

Spyware, übersetzt etwa Spionageprogramme, tritt in vielerlei Gestalt auf. Manche sind vergleichsweise harmlos. Sie tun nicht mehr, als das Nutzerverhalten im Internet zu analysieren und demjenigen zurückzumelden, der die Spyware auf den Rechner geschleust hat. Das ist nichts anderes, als Betreiber von Webseiten und Online-Shops ohnehin tun, allerdings bei seriösen Seiten mit Wissen und Erlaubnis des Kunden. Finanzielle Einbußen und bei Unternehmen auch Reputationsschäden können dagegen entstehen, wenn Zugangsdaten abgegriffen und missbraucht werden.

Ein voreiliger Klick reicht

Virenscanner

Dass man Mails mit unbekanntem Absender am besten ungelesen löscht, dürfte sich herumgesprochen haben. Dateianhänge würde ein verantwortungsbewusster Computer-User sowieso nicht öffnen, wenn er nicht genau weiß, was sich dahinter verbirgt. Um alles weitere kümmert sich der Virenscanner. Aber wie kommt dann die Spyware überhaupt auf den Rechner? Die einfache Antwort: Der Nutzer installiert sie selbst. Manchmal ganz bewusst, weil die Software nützliche Funktionen verspricht, beispielsweise eine zusätzliche Symbolleiste im Browser mit Wettermeldungen oder Rabattcodes. Manchmal aber auch durch einen unbedachten Mausklick. Hand aufs Herz: Lesen Sie in einem Installationsprozess den Inhalt jedes neuen Fensters, oder belassen Sie es bei den Standardeinstellungen und betätigen ungeprüft die Weiter-Schaltfläche? Gerade bei Freeware, also Gratis-Programmen, ist das Hinzufügen von Spyware in die Installationsroutine zwar offen, aber eben doch so eingebaut, dass man es ohne genaues Lesen übersieht. Solche Programme später wieder loszuwerden, kann sehr aufwendig sein. Die Programmierung ist nämlich raffiniert: Es werden mehrere Prozesse gestartet, und sobald einer davon beendet wird, dupliziert sich der noch laufende Prozess. Damit ist es praktisch unmöglich, die Spyware ohne Tricks zu beenden und zu deinstallieren.

Spyware
1/1

Spyware tritt in vielerlei Gestalt auf.

Das sind die Symptome

Spyware wird von den gängigen Virenschutz-Programmen erkannt, obwohl es sich eigentlich nicht um einen Virus handelt. Der Spyware fehlt nämlich in der Regel die Funktion, sich selbst weiter zu verbreiten. Führen sie einen vollständigen Systemcheck durch, wenn Sie eines oder mehrere der folgenden Anzeichen beobachten:

  1. Sie sehen Werbe-Popups, die nicht in Zusammenhang mit der gerade besuchten Webseite stehen. Die Angebote sind oft zwielichtig, zum Beispiel für (gefälschte?) Medikamente, Online-Casinos oder Erotik.
  2. In Ihrem Webbrowser wird eine Startseite angezeigt, die Sie nicht gewählt haben. Die Einstellung lässt sich nicht verändern. Möglicherweise wurde auch die Standard-Suchmaschine ersetzt, und es gibt Favoriten-Einträge, die Sie nicht selbst hinzugefügt haben.
  3. Der Rechner ist ohne erkennbaren Grund auffällig langsam, vor allem, wenn eine Internet-Verbindung besteht.
Handeln Sie in diesen Fällen sofort, bevor ein großer Schaden entsteht. Beseitigen Sie zunächst die Spyware. Ihre Security Suite (der Virenscanner) hat dafür meist eine Funktion, ansonsten suchen Sie (mit der richtigen Suchmaschine) online nach Lösungen. Ändern Sie dann alle Passwörter, insbesondere für Online-Banking und Online-Shops. Und seien sie künftig beim Installieren von Software doppelt aufmerksam.