In der Tat versucht das berühmte Mirai-Botnet, Massen von Geräten, die über eine Sicherheitslöcher im TR-069 Remote -Wartungsprotokoll mit dem Netz verbunden sind, zu entführen und in das Botnet zu integrieren. Die Telekom nur aus Versehen geschlagen? Der IT-Sicherheitsexperte Ralf-Philipp Weinmann von Comsecuris meint jedoch, dass die betreffenden Telekom-Router vom Speedporttyp nicht das Betriebsystem Linux verwenden, in dem es eine Kluft gibt, mit der die Täter das Gerät in die Hand nehmen können.
Infektionen der Anlagen sind somit von Anfang an auszuschließen. Vielmehr scheint der Routers durch eine hohe Anzahl von Requests über einen geöffneten Anschluss in die Knie gezwungen zu sein. Das ist nur insoweit eine gute Neuigkeit für Telekom-Kunden, als sie sich darauf verlassen können, dass ihre Angaben nicht gefährdet sind. Die Tatsache, dass sich die von der Deutschen Telekom angebotenen Endgeräte so leicht massiv abschalten lassen, ist jedoch ein Irrtum, der einem Konzern wie der Deutschen Telekom gar nicht zustoßen sollte.
Laut Vorstandschef Horst Hoettges hat die Deutsche Telekom den für den Ausfall des Routers zuständigen Open Ports jetzt noch besser absichert. Das, was in diesem Zusammenhang als "noch besser" zu begreifen ist, hat der Telekom-Chef offen gelassen. Vielmehr verlangte er von der Politikerseite auch Folgen. So will er unter anderem eine Cyber-NATO zum Schutz der Wirtschaft vor Anschlägen und ein internationales Verbot von Cyber-Angriffen.
Mit der Übernahme von Unitymedia will das Unternehmen nahezu das komplette TV-Kabelnetz mit 25 Mio. Verbindungen landesweit besitzen. Der Zusammenschluss hätte erhebliche Auswirkungen auf die Internet-Nutzer, die TV-Zuschauer und den Wettbewerb. Bei der Privatisierung der Post vor zwei Dekaden hat die EU eine Auflage gemacht: Sollte die Deutsche Telekom bereits das vom Land eingerichtete Fernsprechnetz erben, müsste sie zumindest ihr Kabelfernsehnetz aufgeben.
Die Deutsche Telekom hat daher ihre TV-Kabel an Anleger in regionale Appetithäppchen verkauft. Daraus entstand im Lauf der Jahre die Unitymedia, die das Kabelnetzwerk in Baden-Württemberg, Hessen und Nordrhein-Westfalen unterhält. Mittlerweile konnten landesweit knapp 90 Prozent der Leitungen wieder in eine einzige Hand zurückgewonnen werden: Telekom-Konkurrent Wodafone will Unitymedia für 18,4 Mrd. EUR sowie Netzwerke von Liberty Global in Osteuropa erwerben.
Wenn die Kartellbehörde zustimmt, steht der europäische Telekommunikations-Markt vor seiner größten Verschmelzung seit Jahren. "Was zusammen gehört, wird hier zusammengewachsen ", sagt Hannes ametreiter, Leiter von Deutschland. In allen anderen Ländern ist das Untenehmen bereits durch seine Tochtergesellschaft Kabell Deutschland mit dabei. Das Zusammenschlussvorhaben trifft mehrere tausend TV-Zuschauer und Internet-Nutzer.
Der Grund: Die Provider haben ihre Leitungen so aufgewertet, dass die Verbraucher damit auch Telefonate führen und im Web browsen können - letzteres sogar rascher als bei den meisten Telekom-Anschlüssen. Wenn Vodafone die Übernahme von UNITMEDIA gestatten würde, hätte die Telekom zum ersten Mal einen Wettbewerber, der in allen Ländern des Landes über ein eigenes Netzwerk verfügen kann. Verbraucherschutzverband begrüsst das Vorhaben: "Ein harter Konkurrenzkampf gegen die Deutsche Telekom ist wünschenswert", sagt Vorstandsvorsitzender Klaus Müller.
Zusammen verfügen die beiden Unternehmen über 25 Mio. Kabelverbindungen im ganzen Land. Auch nach der Akquisition will das Unternehmen dieses Netzwerk weiter ausbauen, so dass Internet-Kunden ein Gigabyte pro Minute abrufen können. Gerade dieses Tempo stellt die Regierung im Regierungsabkommen als neue Zielsetzung für ganz Deutschland fest. Bei erfolgreicher Akquisition will man bis 2022 alle Kabelverbindungen für diese Bandbreiten ausrüsten.
Nach dem Zusammenschluss konnte Unitymedia seinen Kunden vier neue Angebote im eigenen Netzwerk anbieten: "Wir werden gebündelte Angebote unter der Dachmarke Wodafone einführen", so Ametsreiter. Es ist noch nicht entschieden, ob die Handelsmarke Unitymedia vollständig untergeht. Außerdem müßte das Unternehmen in Baden-Württemberg, Hessen und Nordrhein-Westfalen keine Festnetz-Anschlüsse mehr von der Deutschen Telekom mieten.
Die Firma könnte diese Kundschaft auf das Kabelnetzwerk von Unitymedia hinweisen. "Mit der Akquisition können wir unsere eigenen Netzwerke noch besser nutzen", sagt er. Die Firmen erhoffen sich 535 Mio. EUR mehr Umsatz pro Jahr als ohne die Verschmelzung. Deshalb vertraut Vodafone auf die Brückentechnik. Dementsprechend irritierend ist die Reaktion der Deutschen Telekom auf die Verschmelzungspläne.
Um die Benachteiligung der Telekom zu verhindern, wollte er "persönlich kämpfen". Die Verbraucherberatungsstelle verlangt auch, dass der Bund nun prüft, ob die Kabelnetzbetreiber ihre Netze in Zukunft auch für Konkurrenten wie 1&1 öffen. Bisher war nur die Deutsche Telekom dazu gezwungen. Durch Skaleneffekte fürchtet der deutsche Glasfaseranschluss (Buglas), dass sich die Marktpreise für die Produkte von Wodafone verringern könnten.
14 Mio. bezahlende Kundinnen und Kunden sehen über die Leitungen von Wodafone und UNITMEDIA fern. Rundfunkveranstalter, die ihre Programme über das Internet vertreiben wollen, hätten daher keine andere Wahl, als mit der Gruppe zu handeln. Nach dem Zusammenschluss würde Wodafone den TV-Markt beherrschen, meint der Verbands der Privatsender und Telekommunikation (VPRT): "Dadurch ist die Meinungs- und Angebotsvielfalt im dt. Markt gefährdet", so VPRT-Geschäftsführer Hans Demmel.
Darüber hinaus sehen immer mehr Jugendliche über das Netz oder über Netflix statt über Funk oder Sat. "Ob die Umsetzung der Vorhaben von Wodafone genehmigt wird, liegt nun bei den Wettbewerbsbehörden. Allerdings haben neue Produkte wie Netflix oder Fiberoptik-Anbieter den Absatzmarkt geändert, meint er. Die EU-Kommission wird letztendlich über den Zusammenschluss beschließen.