Wahrscheinlich spielt aber auch der wirtschaftliche Aspekt eine Rolle: Die Steuerung eines einzigen Netzwerks senkt die Mehrkosten. Ab 2018 sollen alle bisherigen Telefonverbindungen abgelöst werden. Bereits 2016 wird der Umbau in 53 Metropolen, darunter Hamburg, München und Berlin, erfolgen, danach wird er in den Kleinstädten fortgesetzt.
Davon ausgenommen sind Personen, die Telefon und Internet (genannt "Double Play") oder Telefon, Internet und TV ("Triple Play") benutzen und über einen herkömmlichen Festnetz- oder ISDN-Anschluss verfügen. Die Deutsche Telekom kann nicht exakt angeben, wie viele es sind. Vier Monate vor Vertragsende meldet die Deutsche Telekom den betreffenden Kundinnen und Kunden erstmals einen Brief und teilt ihnen den Tatbestand mit.
Darin wird der Auftraggeber aufgefordert, sich mit der Telekom über einen neuen Auftrag in Verbindung zu setzen, unterstreicht ein Sprecher des Unternehmens. Antwortet der Teilnehmer nicht, probiert die Deutsche Telekom es noch einmal, bevor sie am Ende des Vertrags die Verbindung trennt. Die Kundin wird mehrfach im Voraus darüber unterrichtet, dass ein Neuabschluss nur mit Hilfe von Voice over IP möglich ist, sagt Katja Henschler von der Konsumentenzentrale Sachsen.
"Die Betroffenen sollten jedoch vor Abschluss eines neuen Vertrages unterschiedliche Provider gegenüberstellen. "Für Wechsel muss man allerdings einige Tage ohne Internet und Telefon einplanen", sagt Henschler. "Die sollten nur einen geringen Analoganteil haben", meint Daniel Behrens, Telekommunikationsexperte der PC Welt. Letzteres war schon immer für Kabelanbieter relevant, die neben dem TV auch das Telefonieren anbieten.
Es gibt also tatsächlich keine Analogalternativen mehr zu VoIP. Dennoch ist die Einführung und die damit einhergehende mögliche Beendigung eine gute Möglichkeit, den Absatzmarkt zu erkunden und einen neuen Provider zu finden. Die Telekom will bis 2018 bundesweit auf IP-Anschlüsse umstellen. Die Änderung hat keinen Einfluß auf Personen, die nur einen Analoganschluss haben.
Sie werden im Hintergund über die technischen Umstellungen unterrichtet, so der Telekom-Sprecher. "Nach heutigem Planungsstand benötigen Sie weder einen neuen Auftrag noch eine neue Technologie. "Das Gleiche trifft auf ISDN-Leitungen zu, die nur das Telefon benutzen. Welche Änderungen ergeben sich für die vielen anderen Anwender, die über das Internet telefonieren? Die IP-Konvertierung hat den großen Vorzug, dass das Internet schneller ist.
Die analogen Telefonanschlüsse nehmen einen Teil der Kabelbandbreite ein. Sie wird mit der Umrüstung verfügbar. Doch auch die Qualität der Sprache kann sich verbessern, wenn beide Partner über VoIP miteinander kommunizieren und für "HD Voice" gerüstet sind. Damit ist der Benutzer immer vom jeweiligen Rechner abhängt. Bei einem Stromausfall ist es nicht mehr möglich, Anrufe zu tätigen.
Telefonieren ist nicht möglich, auch wenn der Internet-Zugang unterbrochen ist. Das wird sich mit der Zeit vermutlich verbessern, aber wenn Sie auf ein Telefon angewiesen sind, sollten Sie vorsorglich ein Mobiltelefon dabei haben. Abgesehen von der etwas niedrigeren Ausfallsicherheit im Vergleich zum analogen Funknetz ist VoIP nicht immer mit den bisher verwendeten Endgeräten vereinbar. "Ob das eigene Telefon für die IP-Technologie in Frage kommt, kann der Anwender beim Netzwerkbetreiber nach der Geräte-Nummer erfragen, sagt Achim Savall.
Wenn Sie bereits einen VoIP-fähigen Rechner besitzen, sollten Sie auch prüfen, ob dieser VoIP-fähig ist. In einem solchen Falle haben die Benutzer die Möglichkeit, ein Endgerät beim Anbieter zu leihen oder zu erstehen. "Diese sind notwendig, um den erworbenen VoIP-Anschluss des Netzbetreibers zu nutzen. Ansonsten schweigt das Telefon. Sie sollten an dem Tag, an dem Sie Ihre Verbindung wechseln, allenfalls bereits alle Endgeräte auf ihre Eignung überprüft und ggf. neue Hardwaresysteme gekauft haben.
Trennen Sie dazu den Stecker von der Telefonbuchse und schließen Sie den Fräser wieder an den Anschluß an. Danach verbinden Sie Ihr Telefon wieder mit dem Internetrouter und richten den Internet- und Telefonanschluss im Webbrowser ein.