e-banking Trojan Gozi: Die Ratgeber - News Digital: Services & Anwendungen
Der Schädling "Gozi ISFB", der die " 20 Min. " Webseite betroffen hat, richtet sich an schweizerische Benutzer. Malware auf den Server von "20 Minuten": Nachdem in der Verwaltung des Landes eine Infektion entdeckt wurde, hat die Eidgenössische Melde- und Auswertungsstelle für Informationssicherheit am vergangenen Dienstag eine Alarmmeldung ausgelöst und am Dienstag die Webseite des Nachrichtenportals temporär gesperrt.
Der Angriff zielte darauf ab, die schädliche Software Gozi ISFB auf die Computer der Surfer zu kanalisieren. Die Gozi ISFB ist ein Schadprogramm, das ständig von einem Hacker wiederhergestellt wird. Damals entdeckte ein IT-Sicherheitsunternehmen, dass die Schädlinge mehrere tausend Computer befallen und auf den infizierten Rechnern Bankverbindungen aufbauten. Im Jahr 2013 wurden mehrere Menschen festgenommen, die angeblich an der Weiterentwicklung von Gozi mitwirkten.
Doch damit ist die Malware-Historie noch nicht zu Ende. Der Trojaner, der immer noch im Internet zirkuliert und von anderen Cyberverbrechern entwickelt und ausgenutzt wird. Gozi ISFB erschien in der vergangenen Zeit wieder regelmäßig, in einer neuen und damit wieder gefährlicheren Ausprägung. Die aktuelle Ausführung wird laut Daniel Roethlisberger, Security-Spezialist bei Switches, auf dem schwarzen Markt gehandel.
Röthlisberger erläutert die typische Vorgehensweise auf Anfrage: "Cyberkriminelle erhalten Zugriff auf eine Schwäche in einer Webseite. Auf diese Weise wird schädliche Software auf den Computer eines Benutzers geschmuggelt. Wenn das Exploit Kit eines davon entdeckt, wird der Computer mit der tatsächlichen schädlichen Software befallen. Bei Gozi ISFB handelt es sich um einen E-Banking Trojaner. "Der Schädling heftet sich an und lässt sich mitlesen", sagt Roethlisberger.
Gozi ISFB ist auch in der Lage, vom Benutzer unbeachtet Geschäfte zu tätigen. Dabei sind neben mehreren schweizerischen Kreditinstituten auch Versicherungsportale und Online-Händler beteiligt. "Der Gozi ISFB ist ein klassischer Repräsentant seiner Schadprogramme ", sagt er. Laut Röthlisberger sind die Angreifer gekonnt und die Schädlinge sind auf den lokalen Zielmarkt gerichtet.
Es wird auf schweizerischen Webseiten eingeführt und richtet sich zugleich an schweizerische Kreditinstitute und Online-Portale. Es ist darauf abgestimmt und in der Lage, Zielseiten zu bearbeiten. Der Gozi Trojaner läuft auf dem Bankportal des Benutzers normal ab, zieht aber im Hintergund und führt versteckte Vorgänge aus.
Laut Security Intelligence kann der Trojaner diverse Web-Browser befallen, darunter Internetexplorer, Firewall, Firefox, Chrome, Opera und Edge. In einer Informationsgrafik von Switches wurden die durch einen gehackten Werbe-Server verursachten Infektionskrankheiten mit Gozi bereits an einem einzigen Tag in der Schweiz zu Beginn des Jahres, also um 1500, dargestellt. Wie stellen Sie fest, ob Sie erkrankt sind?
Nach Ansicht des Sicherheitsexperten Röthlisberger gibt es Warnschilder, die der Anwender unbedingt einhalten sollte. Nicht jeder ist heute in der Position, die neuesten Malware-Varianten zu erkennen. Dies werde sich schnell aendern, sagte er. Röthlisberger empfiehlt, seinen Computer mit der neuesten Software auf dem neuesten technischen Niveau zu betreiben. Röthlisberger hebt hervor, dass Gozi ISFB bei weitem nicht die einzigste Malware ist, die in der Schweiz gegenwärtig von Cyberkriminellen eingesetzt wird.