Neuer Virus

Neue Viren

Er warnt vor einem schlimmen Virus, der sich per Video schnell ausbreitet. Bote: Neuer WhatsApp-Virus im Umlauf? Ziel dieser Arbeit ist die Isolierung und Beschreibung neuer Viren der crenarchaealen Gattung Sulfolobus.

Die neuen Atemwegsviren sind agressiver als erwartet - Unversität Bonn

Vor allem bei Frühchen oder immunsupprimierten Patientinnen ist es oft nicht nur ein harmloser Husten, sondern das Virus kann sich auch auf die Lungen ausbreiten - manchmal mit lebensbedrohenden Konsequenzen. Es wurden in den vergangenen Jahren mehrere neue Krankheitserreger entdeckt, die Erkrankungen der Atemwege verursachen können. Ärzte und Biotechnologen der Universität Bonn und Essen wollen nun herausfinden, wie schädlich die neuen Krankheitserreger sind.

Ein Ärzteteam aus Holland hat vor vier Jahren ein bisher nicht bekanntes Virus entdeckt, das die Atmungsorgane befallen könnte. Das Metapneumovirus (HMPV) ist nach heutiger Einschätzung für jede fünfte Atemwegsinfektion bei Kindern und Jugendlichen mitverantwortlich. Der Krankheitserreger ist jedoch nicht wirklich "neu": Mittlerweile wurde er bereits in 50 Jahre alter Patientenprobe nachweisbar.

"Die Problematik bei fremden Schädlingen ist, dass man oft gar nicht weiss, worauf man achten muss", erläutert Dr. Oliver Schöngen, Biologe in Bonn. "Bei fast jedem zweiten Atemwegsinfizierten haben die Ärzte deshalb vergebens nach dem Krankheitserreger gesucht. Die HMPV schliesst diese Kluft nur teilweise: Die Ursache der Krankheit bleibt in wenigstens 20 % aller FÃ?lle ungeklÃ?rt.

Auf der einen Seite macht das die Behandlung schwierig: "Wenn der Doktor den Krankheitserreger nicht erkennt, probiert er oft zuerst ein Antibiotikum", sagt Dr. Arne Simon vom BNP. "In Kliniken stellt die Erkenntnislücke ein zusätzliches Risiko dar: "In der Regel werden stationär behandelte Menschen mit infektiösen Erkrankungen so weit wie möglich abgeschottet, damit sie andere nicht infizieren", erklärt Dr. Simon.

"Würden alle Atemwegserkrankungen ohne Nachweis von Krankheitserregern kombiniert, könnten sie sich untereinander infiltrieren. "Deshalb wollen die Projektbeteiligten ein schnelles und einfaches Diagnoseverfahren für die HMPV ausarbeiten. Die Kinderärztinnen und -ärzte in Bonn nehmen von ihren kleinen Patientinnen und Patienten Stichproben und dokumentieren die Erkrankung. Mit einem Antikörper-Test, den die Freiburger Veterinärmediziner aus Bonn und Essen weiterentwickeln wollen, sollen Informationen über den entsprechenden Krankheitserreger gewonnen werden.

"â??Wir wollen wissen, wie hÃ?ufig eine HMPV-Infektion wirklich ist und wie gefÃ?hrlich sie istâ??, sagt Oliver Schöngen. Gerade bei kleinen Kindern, deren Abwehrsystem noch nicht so "fit" ist wie bei den Großen, können Atemwegsinfektionen wie die durch das Grippevirus verursachte Influenza einen drastischen Lauf nehmen; das geht bis hin zum Lungenversagen", so Arne Simon.

Vorgeborene, AIDS-Patienten oder Krebskranke, deren Abwehrsystem durch eine Chemo-Therapie abgeschwächt ist, sind besonders betroffen, ebenso wie die älteren Erkrankten. "In Universitätskliniken, die vor allem schwer kranke Menschen versorgen, sind bis zu 40 Prozent aller Patientinnen und Patienten in einer Risikogruppe ", unterstreicht der Arzt. Das HMP-Virus erscheint laut einer Studie aus Bonn auch offensichtlicher als zunächst erwartet: "Schwere Progressionen können noch öfter auftreten als bei einem anderen bedeutsamen Krankheitserreger der Atemwege, dem so genanntem RS-Virus", resümiert Dr. ?ildgen die Erlebnisse.

Mittlerweile haben die Bonn-Wissenschaftler einen weiteren HMPV-Subtyp herausgefunden, den sie auch näher untersuchten. Besonders interessiert sind sie jedoch an einem Virus, der erst im Frühjahr 2004 in den Niederlanden aufgedeckt wurde. Doch die Wissenschaftler hörten aufmerksam zu, dass der neue Krankheitserreger zu den so genannte Koronaviren zähle.