Schadsoftware

Gefährliche PC-Programme: Schadsoftware im Überblick

Schadprogramme oder Malware lauten Bezeichnungen für bestimmte Computer-Programme. Deren Entwicklung erfolgt, um unerwünschte oder auch schädliche Funktionen an fremden Rechnern auszuführen. Schadsoftware gilt als Oberbegriff, der diverse Programme wie einen Computervirus umfasst.

Viren, Trojaner und Spyware: Schädlinge vorgestellt

Virenscanner

Schon 1983 entwickelte ein US-Forscher die erste Schadsoftware. Seinem Virus folgten zahlreiche Ableger, wobei weitere Arten der ältesten Schädlingsart folgten. Trojanische Pferde nutzen beispielsweise ein nützliches Wirtsprogramm, um im Verborgenen zu arbeiten. Dabei handelt es sich häufig um Spy- oder Adware, die zum Sammeln von Daten eingesetzt wird. Manchmal richten solche PC-Programme zudem eine sogenannte Backdoor ein, um Dritten unbefugten Zugang zum jeweiligen Rechner zu ermöglichen.

Ganz besonders gefährliche Ableger heißen Scareware. Solche Schadprogramme zielt darauf ab, den Computernutzer zu verunsichern. Oftmals sorgen die Programme für falsche Fehler oder Warnungen, um den PC-Nutzer auf angeblichen Virenbefall aufmerksam zu machen. User verleiten diese Meldungen zur Installation von käuflicher Software, die den angeblichen Virus beseitigen soll. Noch dreister verhält sich sogenannte Ransomware. Sie blockiert den Zugriff auf das Betriebssystem, das erst nach Zahlung einer Geldsumme erneut freigeschaltet wird.

Funktionen heutiger Schadprogramme

Heutige Schadsoftware besitzt häufig die Struktur von Trojanischen Pferden. Ihr Zweck ist nicht die Verbreitung, sondern die Fernkontrolle von Computern. Dabei handelt es sich nicht um fehlerhafte Software, weil die schädlichen Funktionen zumeist unbemerkt im Hintergrund ablaufen. Trotzdem gibt es Schadprogramme, die sich am PC bemerkbar machen, weil das Betriebssystem attackiert wird. Ziele sind die Manipulation oder das Löschen von Daten.

Die technische Kompromittierung von Virensoftware und anderen Sicherheitsprogrammen wie Firewalls ist gleichfalls ein Zweck derartiger Programme. Andere Software sammelt Daten wie den Suchverlauf, der zu Marketing-Zwecken ausgewertet wird. Eine einfache Deinstallation ist meist nicht möglich, sodass Teile des Programmcodes erhalten bleiben. Unerwünschte Funktionen werden manchmal weiterhin ausgeführt, obwohl Nutzer die verursachende Software entfernten.

Verbreitung von schädlicher Software

Studien von Sicherheitsunternehmen belegen die rege Verbreitung der Schädlinge. Zehntausende Ableger existieren bereits in den 90er Jahren. Schon Mitte 2008 zählte AV-Test mehr als zehn Millionen unterschiedlicher Programme, die schädlichen Zwecken dienen. Die Arten der Schadsoftware änderte sich. Waren früher vor allem trojanische Pferde beliebt, die über E-Mail-Anhänge rege Verbreitung fanden, nehmen heute die Angriffe über das World Wide Web zu. So waren bereits 2012 durchschnittlich 13 Prozent aller deutschen Rechner mit schädlicher Software infiziert.

Eine Sicherheitsstudie, die Microsoft und die Fachzeitschrift im Jahr 2014 durchführten, belegte die steigenden Gefahren für IT-Unternehmen. Dabei gaben 74 Prozent aller Studienteilnehmer an, dass sie in den vergangenen zwei Jahren durch solche Software betroffen waren. Vor allem durch Anhänge in E-Mails gelangten die gefährlichen Programme auf die Firmenrechner. Außerdem sind es Webinhalte oder Downloads, durch die derartige Schädlinge auf die Computer und Server von Firmen gelangen. Ein umsichtiger Umgang ist wichtig, um die gefährlichen Infektionen zu vermeiden.