Die Ansteckung eines Wurms oder Trojaners mit einem Virus kann unabsehbare Konsequenzen haben. Solche Veränderungen geschehen in der Regel nicht gewollt, aber sie sind nicht so rar, wie eine Studie belegt. Schlecht genug, wenn ein Computer mit einem Virus oder Wurm angesteckt ist - aber was geschieht, wenn beide gleichzeitig auftreten?
In der Regel befällt ein Virus Programme, auch die eines Würmers. Wenn ein Virus einen Wurm befällt, erzeugt er einen Hybrid, einen Bastard. Die Virenschutzfirma Bitdefender hat solche Beispiele recherchiert und 40.000 Kopien solcher Hybriden in ihrer Malwaresammlung von mehreren Mio. Files gefunden. Loredana Botezatu berichtete in Bitdefender's Malware City Blog, dass solche Überquerungen von zwei Schädlingen in der Regel eher willkürlich als vorgesehen erfolgen.
In der Regel befallen die klassischen Schädlinge nur Akten, können sich nur innerhalb eines Computers verbreiten, können nicht zum folgenden Rechner vordringen. Der Wurm dagegen steckt keine Daten an, steckt einen Computer an und verteilt sich über das Netz, aber er steckt keine existierenden an. Doch ein mit einem Virus befallener Wurm verbreitete sich nicht nur selbst, sondern auch das Virus.
Wenn dieser Hybrid auf einem Computer mit einem Antivirenprogramm landen sollte, ist das folgende Beispiel vorstellbar. Die Schutzsoftware entdeckt den Virus und repariert die infizierten Dateien. Geblieben ist der Wurm, der zwar funktionell, aber nicht mehr ganz originalgetreu ist. Je nach Typ der Vireninfektion können die Desinfektionsprogramme die ursprüngliche Quelldatei nur teilweise wiederherstellen.
Möglicherweise wird der Wurm von der Antivirensoftware nicht mehr entdeckt, da es sich um eine neue Variante der Malware handelte. Allerdings ist modernes Antivirenprogramm nicht mehr allein auf feste Signaturen angewiesen, um Malware zu entdecken. Sie gibt es schon seit vielen Jahren, meistens als Mischung aus Wurm und Trojaner.
Damit entfällt die übliche Einteilung der Schadorganismen in Virus, Wurm und Trojaner.