Unternehmerisch gesehen ist finanz. de eine Erfolgsstory. Aus einem kleinen Start-up in Berlin hat sich der Adresshändler in weniger als zehn Jahren zum Marktleader in Deutschland und ist nun auch in Frankreich, Großbritannien und der Schweiz aktiv. Laut eigener Webseite verfolgt das Untenehmen nach wie vor "ehrgeizige Wachstumsziele" - "immer ehrbar".
Das Unternehmen hat sich nicht nur durch das Sammeln von Name, Geburtsdatum, Adresse und Telefonnummer auf einem eigenen Abgleichsportal im Netz zum Marktleader entwickelt. Laut einer Untersuchung aus dem Jahr 2012 verursacht Spam Schäden von bis zu 18 Mrd. EUR pro Jahr. Alleine bei 1&1, dem Unternehmen hinter den Mail-Providern gmx und web. de, werden täglich 117 Mio. Spam-Mails an der Mailbox abgetan.
Einige E-Mails sind mit fiktiven Bezeichnungen und manchmal auch realen Anschriften versehen. Der IT-Spezialist Olaf Petry von Hornetsecurity in Hannover ist ein bewährter Spam-Experte. Dazu müssen sie wissen, von welchen Rechnern die Mails kommen, wer hinter ihnen steht. "Dass ein deutschsprachiger Mensch involviert ist, ist ganz sicher", sagt Peter im Hinblick auf die saubere Formulierung in den PKV-Spam-Mails.
"Zusammentreffen, der böse denkt", sagt Petry. Durch Anklicken des Links in der angegebenen Spam-Mail gelangen Sie auf die optimaler-tarif.co Webseite wo Sie aufgefordert werden, Ihre personenbezogenen Angaben zu machen. Gemäß dem Aufdruck der Webseite wird die Webseite von der BSDF Society mit Hauptsitz in Chitré, einer Hauptstadt der Provinz Panama, verwaltet.
Auf der Webseite des Business Centers in dem das Unternehmen anscheinend in die Suiten 604 eingezogen ist, ist nur die gläserne Fassade eines Verwaltungsgebäudes zu sehen. Über die Webseite des angeblichen Tarifvergleiches optimal-tarif. "Sie haben sie bei finanziell registriert. de", sagt der Makler. Vom Ratenvergleich der Briefkastengesellschaft in Panama zum Unternehmen finanzen.de in Berlin und von dort zu einer Brokerfirma bei Hamburg.
Weiße finanzielle. de, dass durch Spam erzeugte Anschriften auf ihrem Börsenplatz getauscht werden? Für Übersichtlichkeit soll ein Gespräch mit Christer Schulz-Gaertner, dem Leiter von finanz. de in Deutschland und zuständig für den An- und Verkauf der Anschriften bei den rund 6000 Partnerunternehmen, sorgen. "IT-Experte Olaf Petry glaubt, dass das Selbstexperiment kein isolierter Fall sein wird.
Der Absender war sehr kompetent, sagt Petry. "So werden ständig neue Mailserver eingerichtet, bis auch diese Quellen geblockt werden", sagt Petry. Von wem die Spam-Mail stammt, die unser Selbstexperiment auslöste, ist noch nicht bekannt. financialzen. de-Chef Schulz-Gaertner versprach eine rasche Erledigung. Ein paar Stunde nachdem sein Unternehmen von dem Ereignis erfuhr, war der Absender bereits ermittelt, informiert er kurz darauf.
Schulz-Gaertner sagte, er wollte den Name nicht anführen. Nach Angaben eines Sprechers des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnologie gibt es keine Hinweise auf Malware in der Mail. Der Hinweis, wie die Menschen mit solchen E-Mails umzugehen haben, ist klar: "Niemals dem Verweis nachgehen!