Antibiotikaresistenz - was ist das? Ein Bakterium, das regelmässig mit einem gewissen antibiotischen Mittel konfrontiert wird, kann "lernen", indem es sich selbst austauscht. So können sich die Erreger trotz antibiotischer Therapie weiterhin ungehindert vervielfältigen und bei einer schwerwiegenden menschlichen Ansteckung wie einer Pneumonie zum Tod führen. 2.
Inwiefern breitet sich die Antibiotikaresistenz aus? Als Antibiotikaresistenz wird dieses PhÃ?nomen der Resistenzbildung gegenÃ?ber ursprÃ?nglich wirksamen Antibiotika bezeichnet. Welche Verbreitung haben antibiotikaresistente Erreger? Der unsachgemäße Einsatz dieser lebensnotwendigen Medikamente (z.B. überflüssige Verabreichung von Antibiotika bei Virusinfektionen oder Verabreichung eines Präparats, das für eine bestimmte Krankheitserregerart nicht hochwirksam ist) hat in einigen Staaten zu so hohen Resistenzen geführt, dass die Keime nicht mehr auf bekannte Antibiotika reagieren können und Menschen mit dieser Krankheit keine medizinische Hilfe mehr erhalten.
Gibt es auch in Spitälern antibiotikaresistente Erreger? Auch in Deutschland sind nach Einschätzung der Deutsche Gesellschaft für Klinikhygiene (DGKH) antibiotikaresistente Krankheitserreger ein Problem: In Deutschland erkranken jedes Jahr rund 600.000 Patienten an einer Krankenhausinfektion, 30.000 an ihr. Immer häufiger werden diese Entzündungen durch Krankheitserreger verursacht, gegen die die herkömmlichen Antibiotika nicht mehr wirksam sind.
Krankheitserreger, die gegen ein oder mehrere Antibiotika resistent sind, bilden daher eine große Gefahr für Krankenhäuser, zumal sie sich schnell verbreiten.
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Jogurt mit Antibiotika - vielleicht macht es ja doch Sinn
Seit einiger Zeit wissen wir, dass der Gebrauch von Antibiotika die Darmflora beeinflußt. In der antibiotischen Therapie wird immer wieder der Gebrauch von Joghurt empfohlen, um die Komposition des Darmmikrobioms günstig zu verändern, aber die Belege für diese Maßnahme sind dürftig. Eine Meta-Analyse von US-Autoren hat nun 19 veröffentlichte Untersuchungen zusammengefaßt und liefert dennoch beeindruckende und klare Ergebnisse für den Gebrauch von Molken.
Diese Meta-Analyse beinhaltete Untersuchungen, die den Gebrauch von hoch dosierten probiotischen Substanzen (in der Regel Laktobazillen) bei Krankenhauspatienten, die Antibiotika erhalten, erforschten. An diesen 19 Untersuchungen nahmen über 6000 Patientinnen und Patienten teil. Dabei wurde festgestellt, dass der simultane Gebrauch von Milchbakterien und Antibiotika zu einer signifikanten Reduzierung von C. diff colitis beigetragen hat.
Der C.diff-Wert fiel auf nahezu 40% des Wertes bei den nicht mit Lactobazillen versorgten Patientinnen. Unglücklicherweise unterscheidet sich die Untersuchung in der Auswahl der Probiotika, aber in den meisten FÃ?llen wurden Milchbakterien, in einigen FÃ?llen auch Saccharomyces boulardi, eine Behandlung, die schon frÃ?her klare Ergebnisse hatte. Bei weitem die bisher größte Untersuchung (Allen 2013, n>2900) konnte einen solchen Einfluss nicht belegen.
Allerdings hatte die Untersuchung den entscheidenden Vorteil, dass das Probiotikum nur bis zu 7 Tage nach der Einnahme von Antibiotika appliziert wurde. Jedoch hat die gegenwärtige Meta-Analyse gezeigt, dass die Wirksamkeit erst in den ersten 2 Tagen nach dem Start der Antibiotika klar wird. Die folgende Übersicht zeigt die kumulative Auswirkung der probiotischen Anwendung, wenn jede einzelne Untersuchung in der Auswertung aufgelistet ist.
Berücksichtigt man alle Untersuchungen, reduziert sich das Risiko auf 42%. Lactobazillen reichen natürlich aus, um die Darmflora wieder herzustellen. Im Rahmen der Untersuchung wurden bis zu 900 Mrd. koloniebildende Maßeinheiten pro Tag verabreicht (Minimum: 12 Mrd. Einheiten). Das Probiotikum ist preiswert und tatsächlich in einer gesunden Ernährung mit genügend Jogurt und etwas zusätzlichem Laktobazillenanteil leicht zu ernähren.