Netzwerkaufbau

Netzaufbau

Ein Netzwerk ist eine kooperative Form der Zusammenarbeit. Wenn Sie Ihr Netzwerk erweitern wollen oder wenn es Störungen im Netzwerk gibt, dann sollten Sie über eine professionelle Netzwerkunterstützung nachdenken. Die MRE ist in drei Ebenen aufgeteilt:

Städtische Gesundheitsmoderation: Netzwerkbildung

Ein Netz ist eine partnerschaftliche Kooperation. Das Arbeiten in Netzen auf Distriktebene oder innerhalb einer Gemeinde ermöglicht es, erfolgreich Gesundheitsstrategien durchzusetzen. Dazu bedarf es eines Initiators, der die zum Teil bereits geschulten lokalen Akteure für eine gezielte Kooperation im Netz gewinnen kann.

Zur Linderung möglicher Frustration wird davon ausgegangen, dass die Einführungsphase eines Netzwerkes durchaus einen längeren Zeitrahmen haben kann. Bevor das Netz sein Potenzial vollständig entwickeln kann, müssen die Beteiligten zunächst einmal Zuversicht in das Funktionieren und den Erfolg haben. Umso mehr gilt es, die Prioritäten richtig zu setzten und den Netzwerknutzen immer wieder und immer wieder zu verstärken und gleichzeitig überzeugende Arbeit zu erbringen, damit das Netz ein bestimmtes Commitment für seine Umsetzung benötigt und die AkteurInnen dafür mitverantwortlich sind", heißt es in dem Band "Network Moderation: Leading Networks to Success".

"Wie bereits im obigen Kapitel erwähnt, gibt es zu Beginn einer Netzwerkstiftung einen Anlaß, der eine bestimmte Bedeutung hat. Der Bereich Gesundheitswerbung birgt eine Vielzahl von Gelegenheiten für eine netzwerkartige Kooperation. Gelungene Gesundheitsförderungsstrategien erfordern die Kooperation vieler verschiedener Disziplinen und Organisation. Es wird ein Impulsgeber benötigt, um die verschiedenen Beteiligten für die Kooperation zu begeistern.

Dies ist der Beginn und Grund für die Gründung des Netzwerks. Um potentielle Waffenbrüder zu überzeugen, sollte die Sichtweise verhältnismäßig greifbar und vor allem sachdienlich sein. Die bei der Visionsentwicklung relevanten Gesichtspunkte beziehen sich auf die folgenden drei Punkte: Damit die Erfolgschancen beurteilt werden können, sollte geklärt werden, welche Bedeutung die Sicht für welche Zielgruppe hat.

Die Frage, die sich ein Urheber bei der Erarbeitung der Zukunftsvision stellt: Sobald die Zielvorstellung erarbeitet ist, müssen die Ausgangspunkte festgelegt werden. Gesundheits- und soziodemografische Angaben etc. liefern Informationen darüber, wo Ausgangspunkte für die Erreichung der Ziele sind. In der Regel gibt es bereits viele gute Offerten und viel Spezialwissen in einer Gemeinde, aber es gibt keine konkrete Mitwirkung.

Möglicherweise gibt es bereits Netze, die sich mit vergleichbaren oder damit zusammenhängenden Themen befassen. Beispielsweise "Healthy Cities Network", "Alliance for the Family", "Agenda 21 Group" und dergleichen. Am Anfang einer Netzwerkstiftung ist es eine der Hauptaufgaben, die verfügbaren Resourcen und ggf. vorhandene Netze zu ermitteln und aufzuführen.

Auf diese Weise werden die wichtigen AkteurInnen nicht ignoriert und später keine parallelen Gebilde gebildet. 3 Rahmenbedingung für bindende Netzstrukturen im Jugendschutz besagt, dass "verbindliche Kooperationsstrukturen zwischen den verantwortlichen Dienstleistern und Einrichtungen im Jugendschutz.... geschaffen und weiter entwickelt werden....". Sie sind natürlich ein bedeutender Ansprechpartner mit einem sehr ähnlichem Aufgabenbereich, den die Gesundheitsförderung auf jeden Fall miteinbeziehen sollte.

Was sind die Ausgangspunkte für die Verwirklichung der Zukunftsvision? Welches Angebot und welche AkteurInnen in diesem oder ähnlichem Bereich gibt es bereits? Welche Verbündeten haben eine ähnliche Mission? Umso besser die Sichtweise dargestellt wird, desto einfacher ist es, andere für das Projekt zu begeistern. Stattdessen müssen der externe Handlungsrahmen und erste glaubhafte Handlungsmöglichkeiten so dargestellt werden, dass sie für andere Menschen begreifbar und bedeutsam sind.

Anhand der Zielvorstellung, des identifizierten Bedarfs und der Bestandsaufnahme, der ersten Erarbeitung der Situation und ggf. bereits erster Lösungsideen können potentielle Netzakteure angesprochen werden. Um potentielle Netzwerkspieler anzuziehen, sollte man sich auf ein wenig "Jack Cleaning" einlassen. Einerseits kann es zu erheblicher Verärgerung kommen, wenn wesentliche AkteurInnen oder StakeholderInnen in Vergessenheit geraten und daher nicht einbezogen werden.

Weitere Informationen finden Sie unter Vernetzung von Akteuren und Interessengruppen. Vorraussetzung für eine Partnerschaft ist, dass sich alle Teilnehmer mit dem Ziel des Netzwerkes identifizieren können und einen Vorteil in der Kooperation sehen. Vernetzung ist nicht realisierbar, wenn die AkteurInnen nicht involviert sind, sondern eine Aufgabenstellung "überbrückt" werden soll. Die paritätische Mitwirkung aller AkteurInnen ist die grundlegende Bedingung für die Entwicklung eines einheitlichen Leitbildes.

Für das Leitbild des Netzwerks sind folgende Punkte unerlässlich: Ein Netz wird geschaffen, weil unterschiedliche AkteurInnen eine einheitliche Sichtweise haben. Für die Erfüllung dieser Zielsetzung müssen klare Zielsetzungen gesetzt werden. Ein Beispiel für die Vorstellung von Adipositasprävention bei Kinder mit einem identifizierten primären Aktionsfeld könnte das angestrebte sein: Das Ziel: Gerade zu Anfang der Netzarbeit sollten kleine Fortschritte vermittelt und berücksichtigt werden.

Damit wird das gegenseitige Verständnis für die Arbeit im Netz und die Identifizierung der Beteiligten mit dem Netz gestärkt. Netze wissen keine Hierarchie und die Kooperation ist fakultativ. Für ein effektives Funktionieren von Netzwerken bedarf es aber auch eines klaren Konzepts, das auch Kompetenzen und Verantwortungen sowie Kooperationsregeln vorgibt. Es gibt viele unterschiedliche Varianten und keine allgemeinen Empfehlungen.

Dabei ist das entsprechende Gesamtkonzept stark von den zu behandelnden Fragestellungen und der Zahl der Beteiligten abhängig. Dabei ist es von Bedeutung, dass die entwickelte Sichtweise und die entwickelten Zielsetzungen den Ansatzpunkt für das Gesamtkonzept bildeten. Abhängig von der Grösse des Netzwerkes kann es Sinn machen, einen Lenkungsausschuss und Arbeitskreise aufzustellen. Im Falle kleinerer Netzwerke kann diese Art der Kooperation jedoch dazu beitragen, dass zu viele Meetings die Netzakteure überfordern.

Nichtsdestotrotz ist es für die Vernetzung von Bedeutung, die Aufgabe unter den Akteuren des Netzwerks zu teilen. Dadurch wird gewährleistet, dass jeder seine Kompetenzen zielgerichtet einbringt und die Verantwortungsübernahme die Identifizierung mit dem Netz steigert. Generell wird eine fachliche Arbeitsgestaltung auch für die Vernetzung empfohlen: Stellen Sie den Rücktransport in das Gesamtnetz und die Auswertung der Resultate sicher.

Netze sind nicht in einer hierarchischen Struktur aufgebaut, weil die individuellen AkteurInnen beteiligt sind, weil sie ein gemeinsames Ziel haben. Gleichwohl sind bestimmte Vorschriften erforderlich, um die Interaktion der Beteiligten zu vereinfachen und für Klarheit und Gleichheit zu sorgen. Diese Vorschriften beziehen sich zum Beispiel auf die Beschlussfassung. Jedes Netz muss selbst feststellen, welche Vorschriften die richtige sind.

So kann es beispielsweise Sinn machen, eine Lenkungsgruppe zu gründen, die im Feedback mit den Arbeitskreisen über die Handlungsfelder des Netzwerkes entscheidet und Handlungsempfehlungen an die Arbeitskreise ausspricht. Bei kleineren Netzwerken kann es Sinn machen, dass Beschlüsse von allen mitbestimmt werden. Im Prinzip ist es vernünftig, sich nicht mit Vorschriften zu überfüllen.

Es sollten jedoch Vorschriften für die wesentlichen Punkte des Vertrauens und der Offenheit im Netz festgelegt werden. Diese sind eine sinnvolle Erweiterung des Leitbildes und des Konzepts und bilden den Bezugsrahmen für die Form der Kooperation. Natürlich müssen auch die Vorschriften immer wieder geprüft und gegebenenfalls korrigiert werden. Das kann z.B. der Fall sein, wenn viele neue Akteure des Netzwerks beigetreten sind, wenn die Vorschriften nicht beachtet werden oder nicht mehr angemessen sind.

Selbst Vorschriften halten nicht für immer oder können sich im Laufe der Zeit als veraltet oder gar unbequem herausstellen. Andererseits können intelligente und eindeutige Vorschriften das wechselseitige Verständnis stärken und die Widerstandsfähigkeit des Netzes steigern.