Viren oder Bakterien test

Virus- oder Bakterien-Test

PCT Test unterstützt den Entscheid für Antibiotika Sind Atemwegsinfektionen virale oder bakterielle Infektionen? Bei der Blutuntersuchung auf Procalcitonin (PCT) kann dies verhältnismäßig rasch geklärt werden. Mittlerweile hat sich der Test auch in einer Untersuchung in der Allgemeinmedizin durchgesetzt. Auskultationen in der Atemwegsinfektion: Mit der PCT-gesteuerten Behandlung können ohne Nachteile für den Betroffenen antibiotische Mittel gespart werden. Mit neuen diagnostischen Verfahren können in Zukunft antibiotische Mittel gezielt gegen Infektionserreger eingesetzt werden.

Die Blutuntersuchung auf Procalcitonin (PCT) zum Beispiel dient der Abklärung, ob bei akutem Infekt der Atemwege ein antibiotisches Mittel notwendig ist. Der Test macht es einfach, Viren von Bakterieninfektionen zu unterscheiden. Bei Virusinfektionen oder nicht-bakteriellen Blutentzündungen ist der PCT-Wert leicht (10 bis 100 mal) und bei starken Bakterieninfektionen deutlich (1000 bis 100.000 mal) ansteigend.

Die hohen Konzentrationen sind daher ein Zeichen für Bakterien und die niedrigen Konzentrationen für Virusinfektionen. Der PCT-Test kann auch verwendet werden, um das Ansprechverhalten auf die Behandlung von Bakterieninfektionen zu beurteilen. Auf diese Weise kann die Wirkungsdauer von Antibiotika verkürzt werden. Spezialgesellschaften wie die Paul-Ehrlich-Gesellschaft für Chemotherapie raten zur PCT-gesteuerten Behandlung bei einer leichten bis mittelschweren akuten Verschlimmerung der akuten Atemwege.

Bei der stationären Behandlung von Patientinnen und Patienten mit einer schweren, ambulanten Lungenentzündung empfehlen die Fachgesellschaften die Überwachung des Fortschritts mit dem Bio-Marker. Beispielsweise konnten in einer neueren Untersuchung 42% der antibiotischen Verschreibungen bei akute Infektionen der Atemwege ohne Nachteile für den Betroffenen eingespart werden. Die Hannover PRO II Untersuchung umfasste 550 Patientinnen und Patienten mit akuter respiratorischer Infektion in 45 Arztpraxen (Eur Resp J 2010; 36: 601).

Die Behandlung erfolgte nach dem Stichprobenverfahren entweder nach der bisherigen Norm oder nach dem PCT-Test: Lediglich ein Procalcitoninwert von 0,25 ng/ml und darüber sprechen für eine Bakterieninfektion und damit für eine antibiotische Therapie. Bei der endgültigen Wahl für oder gegen ein Antibiotikum sollten auch die klinischen Befunde und die Krankengeschichte berücksichtigt werden, unterstreicht Prof. Thomas Welte, einer der Studiendesigner der Hannoveraner Med.

Zwar wurden in der Untersuchung im Zweifelsfalle auch bei niedrigen PCT-Werten antibiotische Mittel verabreicht, ihr Verbrauch wurde jedoch um relativ 42% reduziert: In der PCT-Gruppe bekamen etwa 22% der Patient/-innen ein Antibiotikum, in der Vergleichsgruppe waren es fast 37%. Im Rahmen der Untersuchung wurden die Proben per Post an das Prüflabor geschickt und das Ergebnis war innerhalb von zwei Arbeitsstunden verfügbar, berichtet der Lungenarzt auf Ersuchen.

Im Verdachtsfall wurde den Patientinnen ein Antibiotikum verschrieben, das sie mit nach Haus nehmen sollten, und sie wurden instruiert, es nicht zu verwenden, bis ein positives Testresultat per Telefon übermittelt worden war.