Der US-Geheimdienst hatte bereits vor einigen Wochen die Sicherheits-Software von Kaspersky ins Visier genommen. 2. Die US-Behörden waren in zunehmendem Maße beunruhigt, dass die russischen Behörden versuchten, durch Kaspersky-Programme amerikanische Systeme zu spionieren. Kaspersky zufolge zählen mehr als 400 Mio. Privatkunden und rund 270.000 Firmen zu seinen Auftraggebern.
Der US-Handelskonzern Best Buy vertreibt keine weiteren Artikel des Sicherheitsunternehmens Kaspersky. Dies wurde sowohl von der Handelskette selbst als auch von Kaspersky in der englischen Zeitschrift The Register bestätigt. Bei Best Buy erhalten die Kundinnen und Kunden eine komplette Produktentnahme durch die Mitarbeitenden. Immer wieder wird Kaspersky der Zusammenarbeit mit den sowjetischen Stellen, insbesondere in den USA, nachgesagt.
Die Behauptungen werden von Kaspersky selbst bestritten. In der Tat gibt es keine konkrete Anhaltspunkte dafür, dass die Nutzung von Kaspersky-Produkten aufgrund der Tatsache, dass das Unternehmen in Russland ansässig ist, eine besonders große Bedrohung ist. Wir von Kaspersky Lab freuen uns, auf eine Jahrzehnte lange und fruchtbare Zusammenarbeit mit Best Buy und seinen Abnehmern zurückblicken zu können, und Kaspersky Lab wird seine branchenführenden Lösungen auch in Zukunft über seine Website und andere Anbieter bereitstellen.
"In den letzten Wochen hat die US-Polizei US-Unternehmen davor warnt, Kaspersky-Produkte zu benutzen. Einige Behörden werden die Präparate auch nicht mehr benutzen. Demokratischer Senator Heanne Shaheen von New Hampshire stellte letzte Wochen einen Gesetzesentwurf vor, der die Nutzung von Kaspersky-Produkten auf allen Bundescomputern verbietet.
Da sich Kasperskys Rechner in Russland befinden, werden vertrauliche US-Daten dauerhaft durch ein Feindesland geleitet. "Kaspersky Lab ist darüber hinaus durch die russischen Rechtsvorschriften und eine Bescheinigung des FSB-Geheimdienstes dazu angehalten, sie bei der Spionage zu begleiten. Schaheen verweist auf den umstrittenen russischen Sorm Act, der Internet Service Provider dazu auffordert, nach dem Full -Take-Prinzip zu speichern.
Warum sie Kaspersky als Internet Service Provider bezeichnete, ist nicht klar. Kaspersky-Gründer Eugen Kaspersky hatte den US-Behörden bereits den Quelltext des Unternehmen zur Einsicht vorgelegt, um den Verdacht auszuräumen. Dem chinesischen Netzausrüster und Smartphone-Hersteller Huawei drohen seit Jahren ähnliche Vorwürfe wie Kaspersky - auch ohne Nachweise.