Virenschutz für Windows 10

Virus-Schutz für Windows 10

Wenn Sie Windows 10 installiert haben, werden Sie sich sicherlich fragen, wie das geht: Die Windows Defender unter Windows 10 Microsoft hat seit Windows 8 einen Virenschutz mit dem Titel Windows Defender unmittelbar in das Betriebssystem eingebaut, der unter Windows 10 mit dem Creators Update auf 1703 erneut aktualisiert wurde. Hier werden die Einsatzmöglichkeiten und Innovationen von Windows Defender unter Windows 10 noch einmal vorgestellt und auch die Fragestellung behandelt, ob es trotz geringerer Erkennungsrate anderen Viren-Scannern vorzuziehen ist.

Die Reputation von Windows hat in den vergangenen zehn Jahren unter vielen Virenangriffen zu leiden. Gegen diese Angriffe waren Windows XP, Windows Vista und Windows 7 ohne externe Unterstützung in Gestalt von Viren-Scannern nahezu ungeschützt. Danach hat Microsoft seine Strategien geändert und sich selbst um den aktiven Virenschutz gekümmert, der zunächst als Bestandteil von Live OneCare und dann als Microsoft Security Essentials kostenfrei zur Verfügung gestellt wurde.

Die Microsoft Security Essentials wurde 2009 veröffentlicht und wird seitdem als kostenfreier Virenschutz-Download angeboten. Auch heute noch wird der Viren-Scanner und -Schutz gewartet und ist für Windows Vista und Windows 7 Betriebssysteme ausgelegt. Mittlerweile wurde der Betrieb von Windows XP, der im Mai 2014 auslief, beendet.

Bei Windows 8 hat Microsoft Windows Defender als Nachfolger von Microsoft Security Essentials unmittelbar in das Betriebsystem integriert. Es war kein separater Windows Defender-Download mehr nötig. Der Anwender hat mit diesem Arbeitsschritt einen Virenschutz "out of the box" und damit einen Schutz, bis er sich für eine Drittherstellerlösung entschieden hat.

Windows Defender schaltet sich dann selbst aus. Unter Windows 10 wurde Windows Defender in die Aktualisierungs- und Sicherheitseinstellungen verschoben und bietet nun auch Schutz für Microsoft Edge und den Windows Store mit SmartScreen-Filter. Durch das Windows 10 Creators Upgrade auf 1703 wurde Windows defender weiter ausgebaut und in das neue Windows Defender Security Center integriert, das nicht nur die Schutzfunktionen von Windows defender, sondern auch Firewalls, Familien-Optionen, App & Browser-Steuerung und Netzwerk-Status vereint.

Doch auch im Inneren gibt es Verbesserungen am Windows Verteidiger seit dem Creators Update, das Microsoft in diesem Blogeintrag ausführt. So wurden unter anderem die Sicherheitsroutinen für Attacken auf Windows-Speicher und -Systemkern optimiert. Dies würde den Verteidiger auch für Zero-Day Attacken, d.h. bisher unbekannte Sicherheitslöcher, besser ausrüsten. Windows Verteidiger verhält sich unscheinbar im Verborgenen und erhält seine Aktualisierungen über Windows Update.

Windows Defender kann nicht nur im Hintergund überwachen, sondern auch zur Überprüfung von Hand starten. Seit dem Creators Update wird die vertraute Defender-Oberfläche nicht mehr als GUI verwendet, sondern als Repräsentation unmittelbar in den Voreinstellungen. Weil sich viele Malware bei laufendem Windows gegen die Beseitigung wehrt, enthalten nahezu alle Anbieter von Virenschutz-Lösungen ein Notfall-Medium, das in der Regel auf Linux basiert, um Malware und andere Malware aus dem Rechner zu löschen.

Für den Windows Verteidiger gibt es auch ein Notfall-Medium, bis hin zum Windows Verteidiger Offline Tool zum gesonderten Herunterladen. Hinter ihm versteckt sich sozusagen ein Notfall-Medium mit Windows Verteidiger als Virendefinition. Das Besondere daran ist, dass das Rettungsmedium auf Windows Vorinstallationsumgebung ( "Windows PE") aufsetzt und damit eine wesentlich höhere Hardware-Unterstützung als Linux hat.

Der " Offline-Scanner " ist seit dem Windows 10 Anniversary Update in Windows 10 eingebunden, heißt Windows Defender offline und kann unmittelbar aus dem Windows-Betriebssystem aufgerufen werden. Windows 10 wird zum Scannen und Entfernen von Viren in die sichere Arbeitsumgebung umgestartet. Windows Defender stellt auch die Befehlszeilenfunktionalität über MpCmdRun.exe zur Verfügung.

In einem Technet-Artikel Ausführen (und Automatisieren) von Windows Defender von der Kommandozeile aus hat Microsoft die Möglichkeit ausführlich erklärt, einen neuen DWORD (32-Bit)-Eintrag mit dem Titel DisableAntiSpyware und dem Eintrag 1 zu erstellen. Windows Defender ist nach einem Reboot inaktiv. Eigentümer der Pro-Edition von Windows 10 können auch den Gruppenrichtlinien-Editor (gpedit. msc) verwenden und die Gruppenrichtlinien-Computerkonfiguration -> Verwaltungsvorlagen -> Windows-Komponenten -> Windows Defender -> Windows Defender ausschalten.

Andererseits können Sie Windows Defender einschalten. Ist Windows Defender für den Virenschutz unter Windows 10 ausreichend? Bei vergleichenden Tests von Viren-Scannern (zuletzt 09/10-2016) steht Windows Defender regelmässig ganz unten auf der Liste, wobei die Erkennungsrate und damit die Sicherheitswirkung gegenüber dem Industriedurchschnitt leicht abnimmt. In AV-Tests belegte Windows Defender 4.10 unter Windows 10 im Jahr 2016 den 16. von 22 aufgelisteten Anwendungen, jedoch vor der berühmten Norton Security-Schutzreihe.

Bei der Systemauslastung und Benutzerfreundlichkeit schneidet Windows Defender jedoch unter Windows 10 gut ab. Wenn man nur den reinen Erkennungsgrad bedenkt, spricht alles gegen die freie Software von Microsoft, aber: Die notwendige tiefe Integration des Systems ist für viele Drittanbieter ein großes Hindernis und verursacht teilweise beträchtliche Sicherheitslücken durch den Einsatz von AV-Lösungen von Drittanbietern.

Insbesondere die Browser-Hersteller sind nicht sehr enthusiastisch über die Lösungen von Drittanbietern, erstellen Fremdvirenscanner durch unsaubere oder mangelhafte Umsetzung sogar nur Sicherheitslöcher für Hacker. Grundsätzlich würden die ausländischen Viren-Scanner nicht mehr Schutz anbieten als ohne aktiver Virenschutz. Aber ein Mozilla Entwickler benennt wesentliche Ausnahmen: Microsoft Security Essentials und den Windows Defender!

Der Hersteller führt als Begründung für diese Behauptung an, dass nur Antivirenlösungen von Microsoft den Systemsicherheitsstandards entsprechen. Windows Defender ist jedoch zu einer echten Alternative geworden. Nicht zu unterschätzen sind die im Vergleich zu Wettbewerbern auf den ersten Blick ungünstigen Entdeckungsraten, da viele der hier eingesetzten Testproben in der Realität sehr rar sind und vor den "Standardangriffen" eines jeden Virenscanners schützen.

Wesentlich bedeutender ist die Fragestellung, ob der ausländische Virusscanner selbst nicht zuerst zu Sicherheitsproblemen führt, ganz zu Schweigen von anderen Fehlern wie z. B. fehlerhaften Mail-Clients, Browser oder anderen Ärgernissen, die durch die tiefgehende Einbindung von Fremd-AV-Produkten verursacht werden. Vor allem die kritische Stimme von Experten aus dem Chrome- und Mozilla-Lager über gravierende Sicherheitslöcher in AV-Produkten anderer Anbieter als Microsofts sollte Anlass zur Sorge sein.

Meinerseits benutze ich Windows Defender seit dem Update der Creators und belasse meine ESET-Lizenz in der Schublade.