Deutsche Sicherheitssoftware

Sicherheitssoftware

Ministerien und Behörden setzen deutsche Sicherheitssoftware ein? Die Bundesregierung will deutsche Sicherheitssoftware stärker international vermarkten. Sicherheitssoftware: Wozu ist "Security Made in Germany" gut? Der Aufsichtsratsvorsitzende des IT-Sicherheitsunternehmens G-Data, Holger Bergmann, erläutert, wo die Gefahren lauern und wie man sich vor Datenklau absichern kann. holger bergmann: Ich war nicht erstaunt.

Bergmann: Das müssen Sie bedauerlicherweise annehmen. Cyberkriminalität wird heute von Profis betrieben. Die Hauptstandorte sind die USA, Russland, China und Südamerika.

Das ist genau das, was es ist. Weil es vieles gibt, was wertvoll ist - und ich bezeichne diese Daten auch als Gold - und die Schutzmaßnahmen dieser Firmen schlecht sind. Bergmänner: Externe Attacken, interne Attacken und ein nicht risikobewusster Unternehmere. Letztendlich besteht das grösste Sicherheitsrisiko in der Unterschätzung: Eine kürzlich veröffentlichte Untersuchung von Ernst & Young kommt zu dem Schluss, dass neun von zehn deutsche Firmen andere Firmen für gefährdet erachten.

Die in ein Firmennetzwerk eingebundenen Smart-Phones eröffnen dem Angreifer die Möglichkeit, wenn die erforderlichen Sicherheitsmaßnahmen nicht getroffen werden. Das wissen große Firmen und sichern sich ab. Viele kleine und mittelständische Betriebe sind sich dessen jedoch noch nicht bewusst. Natürlich gefährden diese nicht nur Firmen, sondern auch Privatanwender. Es gibt keine genauen Angaben.

Ist die Website eines Betriebes gecrackt und werden beispielsweise Kreditkarten-Nummern von Kundinnen und Kunden, Kennwörter oder Mitarbeiter-Daten entwendet, ist das Betrieb zur freiwilligen Erklärung gegenüber dem staatlichen Datenschutzbeauftragten gezwungen. BERGEMANN: Soweit wir wissen, ist dies sektorübergreifend, wenn es um Technologie und Kapitalgüter geht. BERG-MANN: Richtig. Bergmänner: Die amerikanischen oder russischen Sicherheitsdienste, um nur zwei davon zu erwähnen, sind selbst große Firmen mit dem höchsten Maß an Know-how.

Mit dem Patriot Act wurde 2001 in den USA eine rechtliche Pflicht für alle Firmen, auch für IT-Firmen, zur Datenausgabe verabschiedet. Das ist nach deutschem Recht gänzlich auszuschließen. Sämtliche deutsche IT-Firmen sind an das deutsche Datenschutzgesetz gebunden. Das ist anzunehmen. Bei der IT-Technik wird vor allem in den USA musiziert.

In den USA und Russland liegen die marktführenden Anbieter von Sicherheitssoftware. Die IT-Abteilungen von Firmen, aber auch Privatleute wählen oft nach dem Grundsatz: Nehmen Sie den Marktleader, dann machen Sie nichts Böses. Zum einen wollen wir in Deutschland die Sicherung von Datensicherheit und -schutz sowie von Know-how und Arbeitsplätzen sicherstellen.

Andererseits vergeben wir sensible Sicherheitsthemen an Firmen in Rechtsordnungen, die weit unter dem Niveau des Datenschutzes in Deutschland sind. BERGEMANN: Viele mittelständische Firmen haben sich noch nicht einmal mit diesem Themenbereich beschäftigt. Bérgmann: Ja, absolut - auch wenn glücklich vielleicht nicht ganz das passende Wort ist.

Ich glaube und wünsche es mir. Dazu darf es natürlich kein Outsourcen in der Entwicklung sein.

Alle IT-Sicherheitsforschung und -entwicklung muss in Deutschland erfolgen. Sicherheitsprodukte aus Deutschland werden zunehmend nachgefragt. Bergmann: Wir erzielen den Großteil unseres Absatzes nach wie vor in Deutschland, obwohl wir bereits in 90 Staaten aktiv sind und über zehn eigene Ländergesellschaften verfügen - darunter China, die USA und Russland.

BERG-MANN: Richtig. Bei uns ist sogar ein Bundes-Trojaner eine ganz gewöhnliche Schadsoftware, die man abfängt. Das ist eigentlich unmöglich. Die grössten Gefährdungen für den Menschen kommen nicht von Social Networks. Das Online-Banking ist für viele Menschen deshalb besonders wichtig, weil die Datenübermittlung SSL-verschlüsselt ist. Ja, der Übertragungspfad ist zwar gesichert, aber wenn ich ein bösartiges Programm auf meinem Computer oder meinem Handy habe, hilft es mir nicht weiter.

Bergarbeiter: Etwa 30 EUR. BERGEMANN: Nur in sehr begrenztem Umfang. Das ist eine schwere Aufgabe. Ich empfehle den Erziehungsberechtigten, mit Hilfe von Zugangsberechtigungssystemen festzustellen, was ein Kind im Netz tun kann und was nicht.