In zahlreichen Tests bestätigt sich, dass auch die Freeware unter den Security Suites sehr gute Leistungen erbringt. Getestet wird mit mehreren tausend bekannten Viren, die schon mindestens zwei Wochen im Umlauf sind. Virenscanner erkennen aber nicht nur bekannte Muster, sondern schlagen auch bei unbekannten Schädlingen relativ zuverlässig Alarm. Dazu gibt es im Test einige hundert brandneue Viren. Dass es dabei auch einmal zu Fehlalarmen kommen kann, liegt in der Natur der Sache. Viele Schutzprogramme sind eher zu vorsichtig, aber das ist sicher besser, als unbekannte Malware auf den Rechner zu lassen. Eine integrierte Personal Firewall reagiert auf Netzwerkangriffe von außen, aber diese Funktion ist nicht bei allen Gratisprogrammen gut ausgeprägt. Spezielle Optionen wie das Shreddern von Dateien – ein Löschvorgang, der keine spätere Wiederherstellung erlaubt – sind den Kaufversionen vorbehalten. Nervig ist abgespeckte Freeware, die ständig an ein Upgrade auf die kostenpflichtige Vollversion erinnert. Die Werbestrategen haben sich für die Popup-Fenster geradezu Horrormeldungen ausgedacht, die sicher nicht völlig falsch sind, es aber mit der Wahrheit auch nicht so genau nehmen. Wenn die Security Suite also meldet, auf dem PC seien „187 ungeschützte Passwörter gefunden“ worden, oder – zielgerichtet beim Aufruf des Online-Bankings – darauf hinweist, „jeder kann alles sehen, was Sie im Internet machen“, sollte man überlegen, welcher Marketing-Ansatz wohl dahinter steckt. In den Grundfunktionen sind die Kaufprogramme nämlich in der Regel völlig identisch mit den kleinen, kostenlosen Geschwistern.
Eine häufig geäußerte Befürchtung, dass eine Security Suite den Rechner oder das Smartgerät vor allem beim Online-Zugang ausbremse, bewahrheitet sich in der Praxis nicht. Es gibt auch keinen proportionalen Zusammenhang zwischen der gebotenen Sicherheit und Gründlichkeit einerseits und einer spürbaren Zeitverzögerung andererseits. Arbeitet ein Virenscanner langsam, liegt das eher an einer nicht optimalen Programmierung als an dem Abgleich mit vielen Virenmustern. In der Praxis sind die Zeitverzögerungen aber durchweg nicht störend, meist nicht einmal wahrnehmbar. Gezielte Unterbrechungen gibt es allenfalls beim Download ausführbarer Programme. Sie werden gesondert geprüft, der Nutzer darüber aber auch per Popup informiert. Anschließend kann er sich bewusst für oder gegen die Ausführung unterscheiden.