Viren oder Bakterien? Blutuntersuchung ergibt, ob Antibiotika notwendig sind
Mit Hilfe eines Schnelltests könnte in den nächsten Jahren der unnötige Gebrauch von Antibiotika reduziert werden. Antibiotika können zwar gegen bakterielle Infekte wirken, sind aber gegen Viren völlig wirkungslos. Ihre Verwendung ist in diesem Falle entbehrlich und kann dazu beitragen, dass Bakterien gegen ein Mittel widerstandsfähig werden. Es ist jedoch nicht immer einfach, zwischen Viren und Bakterien zu unterscheiden.
An der Duke University in Durham hat ein Forscherteam von Infektions-Forschern und Genforschern einen Versuch durchgeführt, um festzustellen, ob eine Erkrankung der Atemwege durch Viren oder Bakterien verursacht wurde. Hieraus lässt sich ableiten, ob der Organismus derzeit eine Ansteckung mit Bakterien oder Viren bekämpft. Sie testeten ihren Versuch an über 300 Patientinnen und Probanden mit Influenzaviren, Nashörnern, Streptokokken und anderen gängigen Infektionskrankheiten und ohne Erkrankung.
Damit sind die Wissenschaftler einem Blut-Schnelltest einen weiteren wichtigen Baustein zur Unterscheidung von viralen und bakteriellen Infekten im klinischen Alltag gelungen. Dadurch wäre es möglich, Antibiotika zielgerichteter zu verabreichen und überflüssige Rezepte zu vermeiden. Eine genauere Unterscheidung von Infektionskrankheiten könnte auch zu einer verbesserten Therapie von viralen Infekten beitragen. Gegenwärtig gibt es nur wenige Arzneimittel, die gegen Viren vorgehen.
Doch in den kommenden fünf bis zehn Jahren werden eine ganze Anzahl von neuen antiviralen Medikamenten auftauchen, die gegen gängige Krankheitserreger von Lungenerkrankungen wirksam werden können, sagt Senior-Autor Dr. Geoffrey S. Ginsburg.
Bei der Bekämpfung der Antibiotika-Resistenz von Bakterien ist eine neue Technologie die Wiederbelebung einer alten Methode: Viren sind die Alternativen zu Antibiotika. Die WHO hat im Feber 2017 die erste Positivliste der multi-resistenten Erreger herausgegeben, die mit den derzeit erhältlichen Antibiotika nicht behandelt werden können. Um sich vor multi-resistenten Krankheitskeimen oder neuen Epidemien zu bewahren, sind andere Behandlungsmöglichkeiten vonnöten.
Eine neue Methode: Mit der künstlichen Intelligenz wollen Wissenschaftler Viren erzeugen, die spezifisch Erreger befallen. Bereits vor der Erfindung der Antibiotika gab es Phagentherapien - die jedoch in den Hintergrund drängten. In der Tat ist die Behandlung mit den so genannten Bacteriophagen, kurz phages, bereits seit einiger Zeit im Gange. Dies sind Viren, die nur gewisse Bakterien befallen und "fressen" (griechisch "phagein").
Wenn Bakterien an einem speziellen Erreger verenden, ist eindeutig, um welche Art es sich hierbei dreht. Bereits vor der Antibiotika-Findung gab es Phagentherapien - die jedoch mit der Erfindung von Penizillin & Co. in den Hintergrund drängten. Der Schwachpunkt der Methode: Die Tiere leben nicht lange im Menschen und werden vom Abwehrsystem vernichtet.
Dementsprechend wurden sie bisher in der Nahrungsmittelindustrie, aber kaum in der Humanmedizin eingesetzt. Gezielter Phageneinsatz könnte mit AI und Gentechnologie effizienter werden. Mehrere Start-ups beschäftigen sich mit Verfahren zur schnellen Sequenzierung und Identifizierung der Krankheitserreger eines Kranken und der anschließenden Verabreichung des entsprechenden Erregers. In Zweifelsfällen hat ein multiresistenter Infizierter keine zwei Tage Zeit, um auf die genetische Analyse seiner Erkrankung und die Abgabe der entsprechenden Präparate zu warten. 2.
Ein AI soll die Abfolge und Selektion geeigneter Therapie-Viren vornehmen. Die AI soll die Abfolge und Selektion geeigneter Therapie-Viren Ã?bernehmen. Den Entwicklern der neuen Phagen-Therapien liegen bereits jetzt mögliche Gefährdungen vor, gegen die sie die ganze Erde rüsten wollen. Das WHO-Verzeichnis umfasst zwölf Bakterienfamilien mit erhöhter Antibiotika-Resistenz.
Dies ist vor allem auf den weltweit exzessiven Einsatz von Antibiotika zurückzuführen: Im Massentierhaltungsbetrieb, beim Waschen von Cremes und bei leichten Beschwerden gewährleisten diese zwar rasche Ergebnisse, lassen aber jedes Mal einige wenige resistente Krankheitserreger zurück. Gerade in Kliniken entwickeln sich Krankheitserreger, gegen die kein einziges Mittel helfen kann.
Die Bakterien sind in der Lage, die DNS aufzunehmen und in ihr eigenes Genom zu übertragen. Auch ein abgestorbener Krankheitserreger im Spital kann die erworbenen Resistenzen antimikrobiell weitergeben: Die Bakterien sind in der Lage, die DNS aufzunehmen und in ihr eigenes Genom zu übertragen. Es kann noch jahrzehntelang dauern, bis Bakterien auf der ganzen Welt wieder eine einmal erlernte Eigenschaft einbüßen.
Ein paar Medikamente sind bereits auf der Liste für den reinen Notfall, wo nichts anderes weiter nützt - aber immer öfter scheitern auch diese Medikamente, und der Patient stirbt unter der Hand eines wehrlosen Arztes. Phage-Therapie könnte eine revolutionäre Entwicklung in der Krankheitskontrolle sein.
Die Bakterien ändern sich rascher, als die pharmazeutische Industrie neue Wirksubstanzen gegen sie entwickelt. Um die multiresistenten Krankheitserreger wirksam zu bekämpfen, ohne dass der Patient getötet wird, gibt es nur zwei Möglichkeiten: Entweder man läßt ihre Entstehung gar nicht erst zu oder man setzt eine Behandlung ein, an die sich die Krankheitserreger nicht anpaßt.
Für jedes neue Bakterien, das sich den Antibiotika widersetzt, gibt es dann ein eigenes Erregervirus, das sie in kürzester Zeit besiegt.